Essbaren Kleber selber machen – DIY-Anleitung | Zuckerkleber
Möchten Sie Torten mit schönen Figuren und anderen Extras dekorieren oder zauberhafte Zuckerblumen kreieren, ist essbarer Kleber ein wichtiges Hilfsmittel. Zwar gibt es derartige Klebstoffe im Handel zu kaufen, doch meist sind die „Edible Glues“ vergleichsweise teuer. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, essbaren Kleber selber herzustellen, zumal es sich um eine sehr simple Aufgabe handelt. Wir stellen Ihnen die zwei üblichen Methoden vor!
Mal ehrlich: Dekorationen machen eine Torte erst perfekt. Allerdings braucht es ein Mittel, um die Elemente zuverlässig an der süßen Leckerei zu befestigen. Dabei ist entscheidend, dass die Dekostücke nicht schon bei der minimalsten Bewegung der Torte verrutschen oder gar umfallen. Zudem sollte der verwendete Klebstoff keine unschönen Spuren hinterlassen und – der wichtigste Punkt – lebensmittelecht, also essbar sein.
Der Kauf eines fertigen Klebers ist oft unnötig kostspielig. Sparen Sie sich das Geld und investieren Sie lieber in die paar erforderlichen Zutaten, um im wahrsten Sinne genussbringenden Klebstoff selber zu machen. Unsere beiden Anleitungen sind einfach umzusetzen. Los geht’s!
Inhalte
Essbaren Kleber selber machen
Essbarer Kleber aus CMC
Was Sie zur Herstellung von Essbarem Kleber benötigen:
- kleine Plastikflasche (mit Deckel)
- Wasser
- CMC
- Kochtopf
- Messbehälter
- Teelöffel
- Trichter
CMC – Carboxymethylcellulose
CMC ist die Abkürzung von Carboxymethylcellulose. Diese Substanz wird aus Nadel- und Laubhölzern gewonnen sowie zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt, etwa als Zusatz in Waschmitteln oder als Verdicker (wie im Fall des essbaren Klebers). Sicherlich ist Ihnen das Kukident Haftpulver zumindest namentlich bekannt. Es besteht zu 100 Prozent aus CMC – und kommt auch für die Zubereitung von essbarem Klebstoff infrage.
Tipp: Alternativ zu CMC können Sie auch Traganth verwenden. Das Gummi (ein natürliches Polysaccharid) kostet allerdings wesentlich mehr als Carboxymethylcellulose, was nicht sein muss, um einen essbaren Kleber selber zu machen.
Trichter – Alternative
Haben Sie keinen Trichter zuhause, gibt es einen kleinen Trick, wie Sie sich im Nu einen basteln können: Nehmen Sie ein dünnes Blatt Papier zur Hand (etwa Backpapier) und rollen Sie dieses trichterförmig zusammen. Mit einem Stück Tesaband können Sie Ihr Werk gut fixieren – achten Sie aber darauf, dass unten eine freie Öffnung bleibt, durch die das Pulver dann durchfließen kann.
So gehen Sie vor:
1. Schritt: Kochen Sie etwa 300 Milliliter Wasser in einem Kochtopf auf.
2. Schritt: Nehmen Sie den Topf von der Platte und warten Sie, bis das Wasser kühl ist.
3. Schritt: Messen Sie mit dem Messbehälter 200 Milliliter des abgekochten Wassers ab.
4. Schritt: Greifen Sie zur Flasche und öffnen Sie diese. Geben Sie 200 ml Wasser in die Plastikflasche.
Hinweis: Die Flasche muss innen unbedingt sauber (gereinigt) sein!
Tipp: Eine Plastikflasche bringt hier viele Vorteile mit sich. Sie können sie problemlos in den Kühlschrank stellen oder auch hinlegen. Zudem geht sie nicht kaputt, wenn sie einmal auf den Boden fällt.
5. Schritt: Platzieren Sie den Trichter am und im Flaschenhals.
6. Schritt: Füllen Sie einen Teelöffel CMC über den Trichter in die Flasche.
Wichtig: Geben Sie NICHT erst das Pulver und dann das Wasser hinein. Ansonsten kann es sein, dass sich das Pulver unten festhängt und kein essbarer Kleber daraus wird.
7. Schritt: Schließen Sie die Flasche.
Hinweis: Sie werden gleich feststellen, dass sich das Pulver nicht (sofort) auflöst. Das gehört so, ist also völlig normal.
8. Schritt: Schütteln Sie die Flasche kräftig, um Wasser und Pulver ein wenig zu vermischen.
Hinweis: Nun werden Sie Klumpenbildung bemerken – auch das muss so sein. Sie machen demnach nichts falsch, im Gegenteil.
9. Schritt: Lassen Sie den Mix einige Stunden (über Nacht) stehen. Das Pulver nutzt die Zeit, um sich vollständig im Wasser aufzulösen. Am nächsten Tag finden Sie einen dickflüssigen Klebstoff vor.
10. Schritt: Beschriften Sie die Flasche mit dem Herstellungsdatum – um später zu wissen, wie lange Sie den Kleber schon im Einsatz haben. Fertig!
Essbarer Kleber-Verwendung
Das benötigen Sie:
- Ketchup-Portionierbecher oder kleine Marmeladengläser (wie in Hotels, die Becher/Gläser müssen wiederum sauber sein!)
- essbaren Kleber
- Pinsel
So gehen Sie vor:
1. Schritt: Füllen Sie so viel Kleber aus der Flasche in den Becher, bis dieser voll ist (oder so viel, wie Sie voraussichtlich brauchen).
Damit können Sie nun wunderbar arbeiten.
2. Schritt: Verschließen Sie die Flasche gleich wieder und stellen Sie sie in den Kühlschrank.
Tipp: Wenn Sie ihn stets sorgsam verschließen und im Kühlschrank aufbewahren, hält Ihr essbarer Kleber normalerweise fünf bis sechs Monate. Es kann aber dennoch sein, dass er schon früher den Geist aufgibt (etwa durch Verunreinigungen in der Flasche). Dies lässt sich leicht erkennen – entweder an Schimmelfäden im Kleber oder durch üblen Geruch. Werfen Sie faulen Klebstoff unbedingt gleich weg (bloß nicht verwenden!).
3. Schritt: Tauchen Sie den Pinsel in den Kleber und streichen Sie das Utensil damit ein, das Sie an der Torte ankleben wollen.
Wichtig: Nehmen Sie immer lieber weniger als zu viel Klebstoff, um keine unschöne Stelle auf der Torte zu riskieren.
Tipps
Ist Ihr essbarer Kleber etwas zu dünnflüssig geraten?
Dann lassen Sie ihn am besten offen stehen – dabei verdunstet das Wasser und der Klebstoff wird fester.
Ist das Mittel zu dickflüssig geworden?
Dann fügen Sie ein bisschen abgekochtes Wasser hinzu, schütteln das Ganze durch und lassen es noch einmal für einige Stunden stehen.
Essbarer Zuckerkleber
Zuckerkleber herstellen, als alternative Anleitung für essbaren Kleber.
Das brauchen Sie:
- 1 Tasse weißen Zucker
- 1 Tasse Wasser
- Topf
- Löffel
- Plastikflasche
- Trichter
So gehen Sie vor:
1. Schritt: Geben Sie den Zucker und das Wasser in den Topf.
2. Schritt: Verrühren Sie die beiden Zutaten gründlich mit dem Löffel.
3. Schritt: Drehen Sie die Herdplatte an und lassen Sie das Wasser so lange aufkochen, bis sich der Zucker komplett gelöst hat.
4. Schritt: Reduzieren Sie die Hitze nach dem Aufkochen auf ein Simmern.
5. Schritt: Lassen Sie die Mischung fünf Minuten lang so köcheln.
6. Schritt: Warten Sie, bis der Zuckerkleber abgekühlt ist.
7. Schritt: Füllen Sie den Klebstoff mithilfe des Trichters in die Flasche um. Fertig!
Tipp: Kristallisiert der Zuckerkleber nach dem Abkühlen? Dann geben Sie eine geringfügige Menge kochenden Wassers hinzu – so oft beziehungsweise intensiv, bis sich alle Kristalle in der Flüssigkeit gelöst haben.
Hinweis: Luftdicht verschlossen hält sich der essbare Zuckerkleber bis zu 30 Tage (allerdings nur im Kühlschrank).
Gebrauch
Essbarer Kleber – dafür wird er gebraucht
Sie brauchen den Kleber letztlich für alles, was Sie an Torten befestigen wollen.
Hier einige Beispiele:
- wenn Sie Blumen mit Draht versehen, verwenden Sie den Kleber für den Draht
- wenn Sie süße Dekorationen an die Torten kleben, hilft Ihnen der Klebstoff ebenfalls
- wenn Sie modellieren, befestigen Sie Figuren mit dem Kleber aneinander
Empfehlungen
Unsere Empfehlungen zur Verwendung der essbaren Kleber
Welcher Kleber ist für welche Einsatzzwecke besser geeignet? Unsere Tipps für Sie.
CMC
Aus CMC kreierter Klebstoff kann beim Trocknen weiße Zuckerflecken hinterlassen. Aus diesem Grund raten wir Ihnen, ihn nicht für sichtbare Teile zu verwenden. Demgegenüber macht er Fondant stabiler. Deshalb erweist sich CMC-Klebstoff als nützlich für das Kleben von Figuren, die aufrecht stehen sollen.
Zuckerkleber
Zuckerkleber ist mehr oder weniger universell einsetzbar. Wir empfehlen, ihn vornehmlich für großflächige Verklebungen zu nutzen (etwa die Fondantdecke). Kurzum, der CMC-Kleber ist für kleinere Elemente und Figuren gedacht und der Zuckerkleber für große Flächen.
Wasser
Warum Wasser nicht die richtige Lösung ist
Mitunter wird auch empfohlen, ganz einfach Wasser als Kleber zu verwenden. Prinzipiell ist dies möglich, aber: Durch die Dünnflüssigkeit des Wassers kann es passieren, dass Letzteres an dem Teil, an dem Sie das jeweilige Element befestigen wollen, herunterläuft. Die Folge sind unschöne Wasserspuren, die sich nicht mehr entfernen lassen.
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