Flechtmuster stricken – Kostenlose Strickanleitung
Wie wäre es mit einem hübschen Flechtmuster für Ihr nächstes Projekt? In dieser Strickanleitung stellen wir Ihnen drei Varianten vor. Diese eignen sich für Stirnbänder und Mützen ebenso gut wie für Kissenbezüge und Pullover. Greifen Sie zu den Stricknadeln und üben Sie das Muster Ihrer Wahl!
Flechtmuster zu stricken ist längst nicht so kompliziert, wie es wirkt. Wir stellen Ihnen zwei Muster vor, die nur aus rechten und linken Maschen bestehen. Diese eignen sich somit wunderbar für Einsteiger*innen. Weitere Vorkenntnisse benötigen Sie nicht. Für das dritte Muster werden Maschen mit einer Hilfsnadel verkreuzt. Wir erklären in dieser Strickanleitung, wie das funktioniert. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie das Muster mit zwei Farben stricken und dadurch den Flechteffekt unterstreichen.
Inhalte
Material
Um Flechtmuster zu stricken, verwenden Sie am besten ein Garn ohne spezielle Effekte, das heißt keine Bouclé- oder Flauschwolle oder ähnliche Strukturgarne. Dadurch kommen die in dieser Strickanleitung beschriebenen Muster perfekt zur Geltung. Nehmen Sie für Ihre ersten Versuche eine Nadelstärke, mit der Sie sich wohlfühlen, beispielsweise eine mittlere Stärke wie vier oder fünf. Auf der Banderole Ihrer Wolle erfahren Sie, für welche Nadelstärken sich diese eignet.
Sie benötigen:
- Glattes Garn
- Passende Stricknadeln
- Hilfsnadel (für das verkreuzte Flechtmuster)
Tipp: Als Hilfsnadel eignet sich eine gebogene Zopfnadel am besten. Falls Sie keine besitzen, können Sie stattdessen zu einer geraden Nadel aus einem Nadelspiel greifen. Wichtig ist, dass die Hilfsnadel an beiden Enden eine Spitze besitzt und im Idealfall dieselbe Stärke wie die Stricknadeln hat oder etwas dünner ist.
Grundlagen
Muster stricken
Wiederholen Sie die beschriebenen Schritte in jeder Reihe so lange, bis alle Maschen abgestrickt sind. Sind in der Strickanleitung Sternchen (*) enthalten, arbeiten Sie nur den Teil zwischen den Symbolen mehrfach. Die Maschen vor dem ersten und nach dem zweiten Sternchen stricken Sie nur einmal am Anfang beziehungsweise Ende der Reihe.
Tipp: Notieren Sie jede gestrickte Reihe, damit Sie nach einer Pause nicht den Überblick verlieren.
Randmaschen
Soll Ihr Strickprojekt ordentlich aussehende Kanten haben, schlagen Sie zwei Maschen mehr an als Sie für das Muster benötigen. Für Ränder, die nicht vernäht werden, ist der Kettrand eine gute Wahl. Schieben Sie dazu in jeder Reihe die erste Masche auf die rechte Nadel hinüber, ohne sie zu stricken. Lassen Sie den Faden dabei vor der Arbeit liegen. Die letzte Masche einer Reihe arbeiten Sie immer rechts.
Sollen die Kanten später vernäht werden, sorgt der Knötchenrand für einen stabilen Abschluss. Stricken Sie die erste und die letzte Masche in jeder Reihe rechts. Die Randmaschen sind in den Beschreibungen der Muster nicht mit aufgeführt.
Maschen verkreuzen mit der Hilfsnadel (für das verkreuzte Flechtmuster)
Wenn die Strickanleitung Sie dazu auffordert, schieben Sie die angegebene Maschenzahl auf eine Hilfsnadel. Platzieren Sie die Nadel wie beschrieben vor oder hinter der Arbeit.
Stricken Sie nun die nächsten Maschen der linken Nadel normal.
Sobald die Strickanleitung es vorgibt, arbeiten Sie die Maschen von der Hilfsnadel direkt von dieser ab. Die beiden Maschengruppen haben nun die Plätze getauscht.
Kleines Flechtmuster
Dieses einfache Rechts-Links-Muster ergibt einen Effekt, der an einen geflochtenen Korb erinnert. Sie benötigen eine Maschenzahl, die durch vier teilbar ist, außerdem drei zusätzliche Maschen sowie eventuell zwei Randmaschen. Schlagen Sie beispielsweise 4 x 4 + 3 + 2 = 21 Maschen an.
1. Reihe: alle Maschen rechts
2. Reihe: *3 Maschen rechts, 1 Masche links*, 3 Maschen rechts
3. Reihe: alle Maschen rechts
4. Reihe: 1 Masche rechts, *1 Masche links, 3 Maschen rechts*, 1 Masche links, 1 Masche rechts
Um weiter im kleinen Flechtmuster zu stricken, wiederholen Sie diese vier Reihen fortlaufend.
Großes Flechtmuster
Dieses Muster hat einen ähnlichen Effekt wie das kleine Flechtmuster, allerdings sind die Flechtstreifen breiter. Schlagen Sie eine Maschenzahl an, die sich durch sechs teilen lässt. Zusätzlich benötigen Sie zwei weitere Maschen sowie gegebenenfalls zwei Randmaschen. Für ein Läppchen zum Üben können Sie beispielsweise mit 3 x 6 + 2 + 2 = 22 Maschen arbeiten.
1. Reihe: alle Maschen rechts
2. Reihe: alle Maschen links
3. Reihe: 2 Maschen rechts, *4 Maschen links, 2 Maschen rechts*
4. Reihe: 2 Maschen links, *4 Maschen rechts, 2 Maschen links*
5. Reihe: wie 3. Reihe
6. Reihe: wie 4. Reihe
7. Reihe: alle Maschen rechts
8. Reihe: alle Maschen links
9. Reihe: 3 Maschen links, *2 Maschen rechts, 4 Maschen links*, 2 Maschen rechts, 3 Maschen links
10. Reihe: 3 Maschen rechts, *2 Maschen links, 4 Maschen rechts*, 2 Maschen links, 3 Maschen rechts
11. Reihe: wie 9. Reihe
12. Reihe: Wie 10. Reihe
Wiederholen Sie die zwölf Musterreihen immer wieder.
Verkreuztes Flechtmuster
Bei diesem Muster entsteht der Effekt von diagonal verflochtenen Strängen durch verkreuzte Maschen. Diese lassen das Muster besonders plastisch wirken. Ihre Maschenzahl muss durch vier teilbar sein. Wenn Sie möchten, fügen Sie zwei Randmaschen hinzu.
1. Reihe: 2 Maschen auf eine Hilfsnadel vor die Arbeit legen, 2 Maschen rechts, die Maschen von der Hilfsnadel rechts
2. Reihe: alle Maschen links
3. Reihe: 2 Maschen rechts, *2 Maschen auf eine Hilfsnadel hinter die Arbeit legen, 2 Maschen rechts, die Maschen von der Hilfsnadel rechts*, 2 Maschen rechts
4. Reihe: alle Maschen links
Stricken Sie diese vier Reihen so lange, bis das Strickstück für Ihr Projekt groß genug ist.
Variation: Zweifarbiges Flechtmuster
Der Flechteffekt kommt noch besser zur Geltung, wenn Sie das verkreuzte Muster zweifarbig stricken. Alle Maschen, die in die gleiche Richtung geneigt sind, erscheinen dabei in derselben Farbe. Nehmen Sie den Faden, den Sie gerade nicht benötigen, locker auf der Rückseite des Strickstücks mit. In den Hinreihen (1. + 3. Reihe) ist dies hinter der Arbeit, in den Rückreihen (2. + 4. Reihe) davor. Ziehen Sie den mitgeführten Faden auf keinen Fall zu fest an, damit das Gestrick elastisch bleibt.
1. Reihe: 2 Maschen auf eine Hilfsnadel vor die Arbeit legen, 2 Maschen rechts in Farbe B, die Maschen von der Hilfsnadel rechts in Farbe A
2. Reihe: 2 Maschen links in Farbe A, 2 Maschen links in Farbe B
3. Reihe: 2 Maschen rechts in Farbe A, *2 Maschen auf eine Hilfsnadel hinter die Arbeit legen, 2 Maschen rechts in Farbe B, die Maschen von der Hilfsnadel rechts in Farbe A*, 2 Maschen rechts in Farbe B
4. Reihe: 2 Maschen links in Farbe B, 2 Maschen links in Farbe A
Es gibt 1 Kommentar