Umweltplakette/Feinstaubplakette sauber entfernen – so geht’s!
Man mag über den Sinn oder den Unsinn von Feinstaub- und Umweltplaketten streiten, wie man möchte. Sie gut sichtbar mit einer zum aktuellen Kennzeichen passenden Markierung an der Frontscheibe kleben zu haben, ist nun einmal Gesetz. Bei einer Ummeldung des Fahrzeugs muss dem entsprechend auch die Umweltplakette getauscht werden. Doch das ist gar nicht so einfach. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Ihre Umweltplakette schnell und sauber entfernen können.
Wozu dient die Umweltplakette?
Umweltplaketten dienen dazu, ein stark umweltschädliches Fahrzeug von bestimmten Bereichen auszuschließen. Das betrifft vor allem Dieselfahrzeuge oder alte Benzinfahrzeuge ohne Katalysator. Diese sind von bestimmter, genau markierter „Umweltzonen“ ausgeschlossen und dürfen diese nicht befahren. Falls dieses Verbot ignoriert wird, drohen empfindliche Strafen. Nach neuem Bußgeldkatalog beträgt die Strafe 80 Euro. Die gute Nachricht ist jedoch, dass dafür kein Punkt im Verkehrsregister fällig ist.
Plaketten-Farben
Die Umweltplaketten sind in vier „Schadstoffgruppen“ eingeteilt. Diese sind nach Farbe sortiert.
Grün: Alles ist erlaubt
Fahrzeuge mit einer grünen Umweltplakette dürfen in jeder Umweltzone bewegt werden. Dies sind nicht nur Benzinfahrzeuge. Moderne, mit guter Abgas-Reinigungs-Technik ausgerüstete Dieselfahrzeuge dürfen in diesen Zonen ebenfalls bewegt werden.
Eine grüne Feinstaubplakette erhalten Fahrzeuge der Schadstoffklasse 4.Mit dieser Umweltplakette dürfen alle Umweltzonen ohne Einschränkung befahren werden.
Gelb: Leichte Einschränkungen
Nur temporär mit Feinstaub belastete Gegenden können mit einer gelben Umweltzone ausgestattet werden. Damit ist das Befahren mit entsprechend markierten Fahrzeugen gerade noch erlaubt.
Rot: Fast überall verboten
Die „Rote Umweltzone“ bzw. die rote Plakette verbietet fast allen Fahrzeugen, welche diese Plakette mit sich führen, das Einfahren.
Keine Plakette: Alle Umweltzonen verboten
Ein Auto ohne Umweltplakette darf nicht in Umweltzonen bewegt werden.
Plakette tauschen
Auf einer Umweltplakette wird handschriftlich oder per Spezialdrucker das aktuelle Kennzeichen des Fahrzeugs eingetragen. Dem entsprechend muss die Plakette getauscht bzw. erneuert werden, wenn
- das Etikett nicht mehr lesbar ist (Lesbarkeit nimmt durch permanente Sonneneinstrahlung ab)
- sich das Kennzeichen vom Fahrzeug geändert hat.
- sich die Gesetzeslage geändert hat und die Autos in andere Schadstoffklassen wechseln.
- das Fahrzeug auf- oder abgerüstet wurde, so dass es in einer anderen Schadstoffklasse einzustufen ist
Einfach eine neue Plakette daneben kleben?
Die Markierung eines Fahrzeugs mit der Umweltplakette muss eindeutig sein. Wenn einfach eine zweite, dritte oder vierte Umweltplakette auf die Windschutzscheibe geklebt wird, dann kann dies ein Bußgeld zur Folge haben. Außerdem sieht es sehr unschön aus.
Umweltplakette entfernen
Zwei Wege zum Wechsel der Plakette
Eine Umweltplakette kann auf zwei Arten gewechselt werden: Schnell und riskant oder langsam und sicher. Es hängt vom Geschick des Fahrers ab, welchen Weg er wählt. Das Risiko bei der ersten Variante besteht darin, sich die Scheibe zu verkratzen. Das sollte unbedingt vermieden werden!
Schnell und riskant
Die schnelle Methode ist für geübte Heimwerker, welche ruhige und kontrollierte Hände haben. Sie benötigen dazu:
- Glasreiniger
- Ceranfeld-Spachtel
- Küchenpapier
- ggf. Fön
Tipp: Diese Verfahren eignen sich auch für die Autobahn-Vignetten, welche in Frankreich, Schweiz oder Österreich in Verwendung sind.
Unter die Umweltplakette werden 2-4 Lagen Küchenpapier gelegt. Das verhindert die übermäßige Bildung von Schmutz. Die Umweltplakette wird großzügig mit Glasreiniger eingesprüht und ca. 10 Minuten wirken lassen. Nun nimmt man den Ceranfeld-Schaber in die Hand und beginnt, die Plakette in einem flachen Winkel ab zu schaben. Sobald sich die Plakette ein Stück gelöst hat, kann mit reichlich Glasreiniger der Löseprozess wieder unterstützt werden. Wenn es sich die Plakette als besonders hartnäckig erweist, kann sie vor dem Ablösen mit einem Fön erwärmt werden. Das unterstützt die Ablösung etwas.
Langsam und sicher
Die langsamere ist mit der schnellen Methode beinahe identisch, nur mit einem Unterschied: Statt eines Ceranfeld-Schabers mit Stahlklinge, wird ein Schaber aus Kunststoff oder Holz verwendet. Dieser kann die Scheibe nicht verkratzen und ist damit wesentlich sicherer. Vor allem bei Fahrzeugen mit Glasbruchsensor oder Frontscheibenheizung sollte man auf Kunststoff oder Holz als Material für den Schaber vertrauen. Damit ist eine Beschädigung von Scheibe und Elektronik weitestgehend ausgeschlossen.
Hartnäckige Reste entfernen
Wenn Klebereste übrig bleiben, die sich mit den beschriebenen Methoden einfach nicht entfernen lassen, nimmt man statt Glasreiniger Aceton. Dazu wird der Aceton auf ein Küchentuch geträufelt und über die Klebestellen gewischt. Der Kleber lässt sich damit leicht entfernen. Der Umgang sollte jedoch sehr sparsam sein. Tropft Aceton auf das Armaturenbrett, kann es den Kunststoff anlösen und Beulen oder Flecken verursachen.
Nicht nur relevant für die Hauptuntersuchung
Die korrekte Umweltplakette wird im Zuge einer Hauptuntersuchung ebenfalls kontrolliert. Dies ist keine Schikane. Für die Einführung der Umweltzonen und Plaketten für die Autos bestanden und bestehen auch heute noch gute Gründe. Der von Fahrzeugen verursachte Feinstaub ist für viele Atemwegskrankheiten verantwortlich. Das macht die Reduktion der Belastung durch Feinstaub vor allem in den Innenstädten erforderlich.
Tipps für Schnellleser
- Sorgfalt geht vor Schnelligkeit
- Windschutzscheibe nicht verkratzen
- Reste mit Aceton entfernen
- nicht alte Plaketten beibehalten, sondern immer alle alten Plaketten entfernen
- Änderungen von Schadstoffklassen im Auge behalten
- vor der HU nochmal die Plakette kontrollieren
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