Wie häkelt man? | Häkel-Grundlagen ganz einfach erklärt
Häkeln ist ein sehr entspanntes Hobby. Einmal auf den Geschmack gekommen, kann man nicht mehr damit aufhören. Eine Zeitung schrieb einmal: Häkeln ist wie Yoga – nur besser.
Doch Anfänger fragen sich: Wie häkelt man? Wir zeigen Ihnen hier sämtliche Häkel-Grundlagen. In Wort und Bild dienen unsere Häkel-Grundlagen als Nachschlagewerk oder als Start für das neue Hobby „Häkeln“.
Lassen Sie uns gleich loslegen. Wir haben neben die jeweilige Maschen-Überschrift auch die geläufige Abkürzung für diese Maschenart geschrieben. In vielen Anleitungen wird nur mit diesen Abkürzungen gearbeitet.
Inhalte
Wie häkelt man? Die Grundlagen
Die Anfangsschlinge
Die Anfangsschlinge, manche nennen diesen Beginn auch Anfangsknoten, ist der Start für jedes Häkelprojekt. Eine Schlinge über Kreuz legen. Dabei liegt der kurze Anfangsfaden über dem langen Arbeitsfaden.
Mit der Häkelnadel von vorne durch die Schlinge greifen, den kurzen Anfangsfaden auf die Nadel legen und durch die Schlinge ziehen. Beide Fäden langziehen, der Anfangsknoten ist vollbracht. Die Länge der Schlaufe wird noch mit dem kurzen Anfangsfaden reguliert.
Die Luftmasche – Lfm
Die Luftmasche gehört nach der Anfangsschlinge zur wichtigsten Masche bei allen Häkel-Grundlagen. Denn ohne die Luftmasche gibt es keine Basis für die nachfolgenden Maschen. Wenn in Reihen gehäkelt wird, ist die Luftmaschenkette die erste Reihe der Arbeit. Auf ihr werden dann die weiteren Häkelreihen aufgebaut.
Es gibt aber auch genügend Häkelmuster, die für ihre Technik und ihre Wirkung Luftmaschenketten einsetzen. Daneben wird die Luftmasche noch als Steige-Element für höhere Maschen benötigt oder als Wendeluftmasche, die beim Wenden einer Reihe gehäkelt wird.
So geht’s:
Halten Sie die beiden Anfangsfäden zwischen Daumen und Zeigefinger fest. Der Arbeitsfaden ist um den Zeigefinger gelegt. Die Häkelnadel liegt in der Schlaufe. Der Arbeitsfaden wird mit dem Haken der Häkelnadel aufgenommen und durch die Schlaufe gezogen. Die Nadel leicht anziehen – fertig ist die erste Luftmasche.
Für eine Luftmaschenkette bzw. für die erste Reihe eines Häkel-Projektes wird nun Luftmasche an Luftmasche gehäkelt.
Die Wendeluftmasche – Wlm
Die Wendeluftmasche wird eingesetzt, wie es der Name schon sagt, um eine Arbeit zu wenden und in die nächste Reihe zu verlegen. Sie dient damit auch als Randmasche. Die Wendeluftmasche orientiert sich grundsätzlich an den Maschen, die in der folgenden Reihe gehäkelt werden. Das heißt, jede Reihe endet mit einer Wendeluftmasche, die sich an den Maschen der neuen Reihe orientiert:
- Feste Masche und halbes Stäbchen: 1 Wendeluftmasche
- Stäbchen: 2 Wendeluftmaschen
- Doppelstäbchen: 3 Wendeluftmaschen
Es wird immer zuerst die Wendeluftmasche gehäkelt und danach die Arbeit gewendet.
Die feste Masche – fm
Die feste Masche gehört zu den einfachen Häkelmaschen. Aber mit ihr können wunderschöne Projekte entstehen. Sie ist zwar die Kleinste aller Maschen, aber dafür hat sie einen kompakten Griff. Mit ihr erhält die Arbeit ein sehr dichtes und auch gleichmäßiges Maschenbild. Amigurumis werden zum Beispiel überwiegend mit festen Maschen gehäkelt.
So geht’s:
Mit der Häkelnadel in die beiden Maschenglieder der Vorrunde einstechen. Diese Vorrunde kann auch die erste Luftmaschenreihe sein. Arbeitsfaden holen und durch die eingestochene Vorrundenmasche ziehen. Es liegen nun zwei Schlaufen auf der Häkelnadel.
Wieder einen Arbeitsfaden holen und durch die beiden Schlaufen ziehen. Die feste Masche ist fertig gehäkelt.
Die Stäbchen-Familie
Die Stäbchenfamilie hat mehrere Stäbchen in ihrer Obhut. Doch wie häkelt man die einzelnen Stäbchen? Wir zeigen Ihnen das „halbe Stäbchen“, das „ganze Stäbchen“ und das „doppelte Stäbchen“.
Das halbe Stäbchen – hStb
Das halbe Stäbchen ist die kleinste Form der Stäbchenfamilie. Es ist etwas kompakter im Griff als die anderen Stäbchen.
So geht’s:
Den Arbeitsfaden auf die Häkelnadel legen. Mit der Nadel durch die beiden Maschenglieder der Vorrunde stechen und den Arbeitsfaden durch diese Maschen ziehen.
Es liegen nun drei Schlaufen auf der Arbeitsnadel. Den Arbeitsfaden mit der Häkelnadel holen und durch alle drei Schlaufen gleichzeitig ziehen. Das halbe Stäbchen ist fertig.
Das ganze Stäbchen / einfache Stäbchen – Stb
Das ganze Stäbchen ist im Griff etwas weicher und macht die Arbeit damit auch etwas lockerer. Eine Stabilität, wie sie bei der festen Masche oder auch bei dem halben Stäbchen gegeben ist, hat das ganze Stäbchen nicht. Dafür ist die Masche größer und verleiht der Arbeit einen leichten Schwung.
So geht’s:
Den Arbeitsfaden auf die Häkelnadel legen. In beide Maschenglieder der Vorrunde einstechen, einen Arbeitsfaden mit dem Haken der Häkelnadel holen und durch die beiden Maschenglieder ziehen.
Es liegen nun drei Schlaufen auf der Nadel. Wieder einen Arbeitsfaden auf die Häkelnadel legen und durch die ersten beiden Schlaufen ziehen. Es liegen noch zwei Schlaufen auf der Nadel. Noch einmal einen Arbeitsfaden auf die Häkelnadel legen und durch die letzten beiden Schlaufen ziehen. Das ganze Stäbchen ist fertig.
Das doppelte Stäbchen – dStb
Das doppelte Stäbchen ist ein sehr großes Stäbchen. Damit können wunderbar lockere Maschen gestrickt werden. In Kombination mit einer weichen Wolle ergeben sie zum Beispiel superleichte und weiche Schals. Gerne werden sie auch in verschiedenen Grannys eingesetzt. Wie häkelt man ein so großes Stäbchen?
So geht’s:
Beim doppelten Stäbchen liegt der Unterschied zum ganzen Stäbchen gleich beim Start. Der Arbeitsfaden wird zweimal um die Häkelnadel gelegt. Nun wie gewohnt in die beiden Maschenglieder der Vorrunde einstechen und damit gleichzeitig einen Arbeitsfaden auf die Nadel legen. Es liegen nun vier Schlaufen auf der Häkelnadel.
Wieder einen Arbeitsfaden auf die Nadel legen und durch die ersten beiden Schlaufen ziehen. Es liegen nun noch drei Schlaufen auf der Häkelnadel. Noch einmal den Arbeitsfaden holen und durch die nächsten beiden Schlaufen ziehen. Zwei Schlaufen liegen noch auf der Nadel. Wieder den Arbeitsfaden holen und durch diese letzten beiden Schlaufen ziehen. Das doppelte Stäbchen ist fertig.
Die Kettmasche – Km
Die niedrigste aller Häkelmaschen ist die Kettmasche. Diese Masche vergrößert nicht das Häkel-Projekt, sie liegt vielmehr auf der Masche der Vorreihe auf. Mit ihr können Maschen übersprungen werden, Häkelteile zusammengehäkelt werden oder sie kann als wunderschöne Masche auf die Häkelarbeit gehäkelt werden. Sie dient damit als Zierde eines Projektes.
So geht’s:
Durch die beiden Maschenglieder der Vorreihe stechen. Den Arbeitsfaden auf die Häkelnadel legen, durch die Maschenglieder und gleichzeitig durch beide Schlaufen ziehen.
Ein kurzer Maschenvorgang.
Der Magic Ring / Fadenring
Zu den Häkel-Grundlagen gehört auch der Magic Ring, auch Fadenring genannt. Er ist die praktische Lösung für alle Projekte, die in Runden gehäkelt werden. Das bedeutet, man häkelt einen Kreis, schließt diesen mit einer Kettmasche und schon hat man die Basis, um in Runden zu häkeln. Doch wie häkelt man diesen magischen Ring?
So geht’s:
Eine Schlaufe legen. Durch diese Schlaufe den langen Arbeitsfaden holen und durchziehen.
Nun hat man eine neue Schlaufe auf der Nadel.
Wieder einen Arbeitsfaden mit der Nadel holen und durch diese neue Schlaufe ziehen. Es entsteht eine Luftmasche, die festgezogen wird.
Nun können alle weiteren festen Maschen (bzw. die Maschen, die in der Anleitung angegeben sind) in diesen Kreis gehäkelt werden. Am Ende wird der Kreis mit dem kurzen Arbeitsfaden festgezogen, er schließt sich. Mit einer Kettmasche wird dann der Kreis ganz geschlossen.
Luftmaschenring
Anstatt dem Magic Ring kann man auch eine einfache Luftmaschenkette mit ca. 5 Luftmaschen machen. Diese wird mit einer Kettmasche zum Kreis geschlossen und in diesen Kreis werden dann die festen Maschen gehäkelt.
Maschen zunehmen und Maschen abnehmen
Zu den Häkel-Grundlagen gehört auch, wie man innerhalb einer Arbeit Maschen zunimmt und auch abnimmt. Dies ist sehr einfach.
Die Zunahme – zun:
Dabei werden in eine Masche der Vorrunde zwei Maschen gehäkelt. Und schon zählt die Reihe oder die Runde eine Masche mehr.
Die Abnahme – abn:
Bei der Abnahme werden aus zwei Maschen eine Masche gearbeitet. Eine Masche häkeln, aber nicht vollständig abmaschen. Zwei Schlaufen liegen auf der Nadel. In die folgende Masche einstechen, einen Faden holen und durch die Maschenglieder ziehen. Es liegen jetzt drei Schlaufen auf der Nadel. Wieder einen Arbeitsfaden holen und auf einmal durch alle drei Schlaufen ziehen. Aus zwei Maschen wurde eine Masche.
Farbwechsel innerhalb der Arbeit
Häkeln und Farben spielen auch bei den Häkel-Grundlagen wunderbar zusammen. Sehr oft taucht hier die Frage auf: wie häkelt man diesen Farbwechsel? Damit der Farbwechsel nicht sichtbar ist, zeigen wir Ihnen, wie Sie ihn quasi unsichtbar anwenden können.
So geht’s:
Mit der ursprünglichen Arbeitsfarbe eine Masche häkeln (unser Bild zeigt eine feste Masche, es geht aber bei allen Maschen nach derselben Methode). Jedoch nicht vollständig abmaschen. Es liegen zwei Schlaufen auf der Nadel. Nun kommt die neue Farbe ins Spiel.
Maschen Sie diese zwei Schlaufen mit der neuen Farbe ab. So ist die letzte Masche noch mit der ersten Farbe gehäkelt und die nächste Masche beginnt automatisch mit der neuen Farbe.
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